Lichtvorträge über die Kieler Stadtgeschichte und den Nord-Ostsee-Kanal

Pressemappe

 Vortrag "Der Bau des Nord-Ostsee-Kanals"



Vortrag Baden in Kiel

Hier wird Stadtgeschichte lebendig
Es ist Mittwochnachmittag und eine muntere Runde von Damen und Herren sind der Einladung der Senioren Union Kreisverband Kiel gefolgt, um sich im Haus des Sports mit Uwe Steinhoff auf eine Bilderreise zu begeben, die das Baden in Kiel von 1822 bis heute wiedergibt und verschiedene Badeanstalten ansteuert.
Da reiht sich Bild an Bild vom Badekarren über getrennte Frauen- und Männerbäder zu heutigen Schwimmbädern. Es entsteht ein kurzweiliger, informativer Reigen, der durch die teils amüsanten Geschichten des Kronshageners Geschichte lebendig werden lässt. Und wen wundert es, wenn gelegentlich aus den Zuhörerreihen ein: „Da habe ich schwimmen gelernt“ oder „Dort bin ich jeden Tag vorbeigekommen“ zu hören ist.
Senioren entdecken den Stadtteil ihrer Kindheit wieder, erleben das schöne Kiel um 1900, die zerstörte Stadt in den Kriegsjahren und den Wiederaufbau. In seinen 90-minütigen Lichtbildervorträgen beleuchtet Uwe Steinhoff die Entwicklung der Landeshauptstadt von heute bis zurück in die Kaiserzeit.
Angefangen hat alles, als Uwe Steinhoff 2004 selbst einem Vortrag über „Kiel auf alten Postkarten“ beiwohnte. Damals war er sehr enttäuscht und erkannte (sein) Kiel nicht wieder. Die Aufforderung: „Dann mach das doch besser“ ließ sich der ehemalige Kapitänleutnant der Marine nicht zweimal sagen. Schon damals war in ihm die Leidenschaft für das alte, aber zugleich auch gegenwärtige Kiel entflammt. „Das mach ich im nächsten Jahr“, so die prompte Antwort.
Er hielt nicht nur sein Versprechen, sondern auch einen Vortrag, in dem es um „Kiel gestern und heute - Rathausturm und Alter Markt“ ging. In dem zurückliegenden Jahr hatte der Pensionär 200 Postkarten kopiert und war mit seiner Kamera u.a. auf Dächer geklettert, um die abgebildeten Motive aus haargenau derselben Perspektive zu fotografieren. So konnte er die alten Motive dem modernen Kiel gegenüberstellen.
„Den Zuhörern muss es gefallen haben, denn kaum hatte es sich herumgesprochen, ging es los mit den Anrufen“, erinnert sich Uwe Steinhoff bescheiden. Gleich acht Mal wurde sein Vortrag von verschiedenen Organisationen gebucht. 64 Vorträge waren es dann schon im Jahr darauf, und eine neue Bilderreise rund um die Hörn, den Bahnhof und den Seegarten entstand.
Am 10. Oktober sind zehn Jahre vergangen und in seinem Arbeitszimmer stapeln sich unzählige Bücher, Bildbände und Fotokalender. Alte Zeitungsartikel und inzwischen 30.000 Fotographien vervollständigen die Sammlung. Alle sind thematisch auf dem PC gespeichert und entlocken Uwe Steinhoff beim Betrachten sofort interessante Geschichten, gespickt mit erstaunlichen und liebenswerten Details.
„Alles zusammen ist Quelle meiner mittlerweile 14 Lichtbildervorträge plus drei Sonderthemen, die sich mit dem Nord-Ostsee-Kanal und dem vergessenem St. Jürgen-Friedhof beschäftigen. Allein 5.000 Bilder besitzt Uwe Steinhoff den Kanalbau betreffend. Aber das ist nicht alles: In seinem Kalender sind seit 2010 jährlich über 100 Buchungen vermerkt und in seinem Adressbuch 250 unterschiedliche Nachfrager notiert. Sein Wirkungskreis reicht weit über die Grenzen Kiels hinaus.
Inzwischen hat Uwe Steinhoff detektivischen Spürsinn entwickelt, was die Beschaffung von detaillierten Informationen angeht. Nicht nur regionale, Stadt- oder Landesarchive sind ein beliebtes Ziel, auch auf Flohmärkten und in Antiquariaten wird er fündig auf der Suche nach alten Büchern und Fotos für seine riesige Datensammlung.
Aus Nachlässen birgt er wahre Schätze, und um herauszubekommen, wo und wann diese Aufnahmen entstanden, wird auch schon mal ein altes Adressbuch zu Rate gezogen, wenn z.B. ein Firmenname zu erkennen ist. Es ist nicht zu übersehen, dass Uwe Steinhoff Feuer und Flamme für sein Hobby ist.
Solche Begeisterung steckt an, und da ist es nicht verwunderlich, dass die 90 Minuten wie im Fluge vergehen. Infos und weitere Termine unter www.uwe-steinhoff.de. (Text & Foto: MP)